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Meine Arbeit als Pflegeexpertin - Karriere im Pflege- und Erziehungsdienst

„Ich würde alles genauso wieder machen!“ - Nadia Basarir arbeitet als Pflegeexpertin an der LWL-Universitätsklinik Hamm. Im Interview berichtet sie von ihrem berufsbegleitenden Studium „Psychische Gesundheit/Psychiatrische Pflege“ und ihrer jetzigen Arbeit, bei der es darum geht, Wissenschaft und Praxis im Stationsalltag miteinander zu verbinden.

Sie arbeiten als Pflegeexpertin an unserer Klinik. Welcher berufliche Werdegang steckt dahinter?

Nach meiner Ausbildung zur Erzieherin machte ich mein Anerkennungsjahr hier an der LWL-Universitätsklinik Hamm. Ich fühlte mich sofort wohl, lernte viel und merkte schnell, dass mir der abwechslungsreiche Job im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie extrem gut gefällt. Also blieb ich nach meinem Anerkennungsjahr und arbeitete die ersten sieben Jahre auf der Station A4, einer Station für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die an einer Essstörung leiden. Schließlich entschied ich mich, das berufsbegleitende Studium „Psychische Gesundheit/Psychiatrische Pflege“ zu absolvieren. Dadurch ergab sich dann im Jahr 2017 die Möglichkeit für mich, meine jetzige Stelle als Pflegeexpertin auf den Stationen A1 und A2 anzutreten.

Was hat Sie dazu motiviert, ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren?

Die Arbeit im Pflege- und Erziehungsdienst hat mir immer großen Spaß gemacht – vor allem die Bezugspflege. Irgendwann kam ich aber an den Punkt, wo ich mir die Frage stellte: Wie willst du dich beruflich weiterentwickeln? Ich wollte mehr Fachwissen erlangen. Die Aussicht darauf, Neues zu lernen hat mich neugierig gemacht. Ich sah die Chance dazu, einen Beitrag dazu zu leisten, die Qualität der Pflege weiter zu verbessern. Es hat sich dann gezeigt: Das Studium ist eine tolle Möglichkeit, um neue Potenziale für die Versorgung der Patient:innen zu entdecken, andere Perspektiven einzunehmen und sich mit spannenden Konzepten auseinanderzusetzen. Ich habe sehr viel für mich selbst und meine Arbeit mitgenommen.

Welche Aufgaben übernehmen Sie als Pflegeexpertin?

Die Aufgabenbereiche von uns Pflegeexpert:innen sind sehr vielfältig und auch recht unterschiedlich, da wir verschiedene Schwerpunkte haben. Teilweise arbeite ich, wie früher auch, im Stationsalltag mit. Für mich ist das sehr wichtig, damit ich den Bezug zum Team und den Patient:innen nicht verliere. Gleichzeitig bin ich aber auch beratend tätig. Kolleg:innen können mich jederzeit ansprechen, wenn sie inhaltliche Fragen haben. Als Pflegeexpertin bin ich dafür verantwortlich, die Fachlichkeit der Pflege sicherzustellen und eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis zu generieren. Ich begleite Pflegeprozesse, schreibe Konzepte mit oder gebe auch Inhouse-Schulungen zu bestimmten Themen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Wichtig ist dabei immer die Zusammenarbeit mit dem kompletten multiprofessionellen Team.

Wenn Sie nun auf Ihren Werdegang zurückblicken, was denken Sie dann?

Mein erster Gedanke: Ich würde alles genauso wieder machen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich das Studium absolvieren konnte und dafür sowohl die familiäre Unterstützung als auch die Unterstützung seitens der Klinik hatte. Es war eine große Herausforderung, aber das viele Lernen und die ganze Arbeit haben sich definitiv gelohnt!